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Making of "Duivelskuil"

Ok, ich habe jetzt doch viele Anfragen bekommen, wie das Foto entstanden ist und welche "Tricks" ich angewendet habe. Das ist kein Geheimnis, ich erkläre es gerne.


Das Foto zeigt einen einzelnen Baum in der Moorlandschaft Duivelskuil in Afferden (NL). Ich bin gegen Mittag an diesem Moorteich spazieren gegangen und habe nach Motiven Ausschau gehalten. Der einzelne Baum fiel mir schnell ins Auge, das Problem war ihn so in Szene zu setzen, dass er auch zusammen mit seiner schönen Spiegelung richtig zur Geltung kam.


Es boten sich zwei Varianten an: Ganz niedrige Perspektive beim Fotografieren oder warten bis das Licht den Baum wie einen Spot beleuchtet. Hierbei wäre aber die Spiegelung nicht mit auf das Foto gekommen.


Variante zwei bot die schöneren Möglichkeiten, Licht und Spiegelung! Also später wiederkommen, wenn die goldene Stunde beginnt und die Sonne knapp über die umgebenden Baumwipfel fällt.


Gegen 17:00 Uhr war ich wieder an der Stelle. Mit dem ganzen Geraffel und nicht mehr alleine.

Langhorn

Jener Kumpel, der am Mittag noch mit vier anderen Langhörnern in einem weit entfernter Schlammloch rumstand, stand jetzt quasi stationär auf meinem auserkorenen Fotoplatz. Ok, schnell ein davon Bild gemacht und an meine Frau geschickt. Das stellte sich kurze Zeit später als sehr unschlau heraus, da meine Frau mich sowieso schon im Moor versinken, von Bäumen erschlagen oder Sonstiges sah. Nun kam also noch Tod durch Langhorn dazu.

Ich versuchte Langhorn nicht zu beachten, was dann auch irgendwie auf Gegenseitigkeit beruhte und irgendwann trollte sich der Zottel auch.


Günstigerweise waren inzwischen Miriaden von Mücken, sehr wahrscheinlich aufgrund starker Transpiration (keine Angstschweiß! Es war tiereisch warm für Oktober) auf mich aufmerksam geworden. Eine muntere Schar mutierter Stechinsekten versuchte irgendein freies Plätzchen auf meiner Haut zu ergattern, was zusammen mit dem moorigen Untergrund bestimmt eine interessante Show für andere Leute gab. Ein Männchen, was fluchend, um sich schlagend und versinkend versuchte ein Stativ mit einer Kamera in eine halbwegs stabile Stellung zu bringen. Egal, irgendwie hab ich es dann doch fertig bekommen. Ich danke meiner langen Outdoorhose und meiner Jacke (in der ich saumässig geschwitzt habe) für den Schutz vor den Plagegeistern.


Soweit, so gut! Alles vorbereitet! Stativ steht gerade! Kamera ist fest! Weitwinkel ist angebracht! LEE-Filterhalter montiert! LEE Verlaufsfilter 0,9 hart dran! Fernauslöser! Manuell fokussiert! Kleine Blende wegen Schärfentiefe! Ok, anfangen! Ihr seht auf dem Foto den Kamerastandpunkt, der später noch einmal verändert wurde um den Vordergrund nicht auf dem Foto zu haben. Man erkennt aber schön die Spiegelung und die Sonne, die den Baum schon schön beleuchtet.

Steht!

Ich habe nun mehrere Aufnahmen bei veränderten Lichtsituationen gemacht. Wichtig dabei ist, dass die Kameraeinstellungen nicht mehr verändert werden. Das setzt voraus dass ihr den Bildstabi am Objektiv ausschaltet (ja, wenn die Kamera auf einen Stativ steht, versucht der Stabi manchmal irgendetwas auszugleichen und verwackelt Eure Bilder). Der Autofokus muss ausgeschaltet sein. Fokussiert manuell! Ist sowieso besser! Und warten! Schaut euch die sich verändernden Situationen an (Wolken, Lichter, Farben) und macht von allen schönen Momenten ein Bild. In diesem Fall hat es 1 1/2 Stunden gedauert bis ich alles was ich wollte im Kasten hatte. Aus der Auswahl habe ich mir folgende zwei Bilder herausgesucht:

Dunkel

Ihr seht links ein dunkleres Foto auf dem der Himmel und die Spiegelungen sehr schön gezeichnet sind. Auf dem rechten Foto scheint die untergehende Sonne wunderbar in den Baum. Er scheint fast zu glühen. Aber wie die Dinger übereinander bekommen? HDR? Nöö, mag ich nicht. Sieht mir oftmals zu unwirklich aus. Ich liebe manuelles digitales Überblenden (Digital blending). Da behalte ich die volle Kontrolle über das, was im Bild passiert. Wow! Cool, was is denn das? Eigentlich eine recht simple Methode um Teile eines Fotos in ein anderes zu bekommen. In Photoshop werden beide Fotos eingeladen und dann in Ebenen übereinander gelegt. Nun "male" ich einfach die Teile des einen Fotos in das andere! Top!


Zum Schluss gibt es noch ein paar kleine Korrekturen, eventuell einen besseren Schnitt und fertig!



Weil die Beschriebung mit Bildern recht umständlich ist und es genug Beschriebungen gibt, empfehle ich Googlesuche "Digital blending" und habe ich hier ein Videotutorial, welches das Vorgehen sehr gut beschreibt! Mit etwas Übung und Geduld habt ihr die Kurve bald raus!


Viel Spaß beim Nachmachen!!


Wenn der Artikel gefallen hat, teilt ihn doch und schreibt mir was Ihr dazu meint!



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