top of page

Blende, Belichtungszeit und ISO

Wenn ich mir manchmal die EXIF Angaben von Fotos anschaue, verstehe ich die Autofunktion der Kamera nicht. Da wird beispielsweise eine Aufnahme am Tag mit einem ISO Wert von 3200 gemacht..... Warum? Fragt man den Fotografen bekommt man zur Antwort: "Weiss nicht. War die Autofunktion!" Klar war die das. War ja auch eingestellt. Ich kann Euch nur einen Tip geben! Nutzt die manuellen Funktionen Eurer Kamera, bzw. die Halbautomatiken! Dazu muss man natürlich wissen, was man einstellen soll. Fotografieren wird erst durch die Möglichkeit interessant, selbst Einstellungen vorzunehmen! Das ist keine Zauberei!


Eine Grundvoraussetzung für die Nutzung dieser Funktionen sind die Kenntnisse über Blende, Belichtungszeit und ISO! Habt Ihr das vestanden, ist der Rest nicht mehr so wild! Also, was ich hier nicht erklären will sind Eure Kamerafunktionen. Etwas Mitarbeit muss sein! Sucht Eure Bedienungsanleitungen und macht Euch schlau! Wo kann man mit welchem Rädchen oder Knöpfchen, welche Funktion steuern! Auf gehts!


Fertig? Ok, dann versuche ich Euch in einfachen Worten mal näher zu bringen, was Euch weiter bringt!


Irgendwie muss Licht in die Kamera. Macht es auch, nämlich durch das Objektiv. Logisch, sonst wäre es ja dunkel. Jetzt kann man das Licht automatisch durchlassen oder Ihr könnt selbst bestimmen wieviel Licht durchkommt. Nämlich mit der Blende! Jetzt ist das ähnlich wie mit einer Jalousie bei Euch zuhause. Soll mehr Licht in das Zimmer, öffnet ihr die Jalousie. Soll es dunkler werden, schließt ihr sie. Einfach und einleuchtend. Jetzt müsst ihr noch noch wissen wie die jeweilige Stellung der Jalousie (Blende) heisst.

Oben seht ihr die gängisten Blendengrößen, es gibt noch weitere. Größere und Kleinere. Was Ihr aber auch erkennen könnt, ist die für mich etwas widersprüchliche Bezeichnung. Je größer die Blende ist, also je mehr Licht sie durchlässt, desto kleiner wird Zahl...... Komisch gelaufen, lässt sich wahrscheinlich nicht mehr rückgängig machen. Alle Fotografen auf diesem Planeten arbeiten mit dieser Bezeichung. Und was Ihr noch seht ist die Bezeichnung f/. Jetzt kann man bei Google nachsehen warum das f/ heisst, bringt einen in der Funktion aber auch nicht weiter. Das heisst nicht, dass Ihr das nicht machen sollt, falls es Euch interessiert!


Jetzt habt Ihr es schon fast! Der erste Erfolg! Gratulation, der erste Schritt in Richtung "Ich bestimme selbst!" ist vollbracht. Nun, um dieses eben erworbene Wissen nutzen zu können, fehlt Euch noch etwas Zusatzinformation. Mit dem Öffnen oder Schließen der Blende, lasst Ihr nicht nur Licht in die Kamera (Ihr wisst schon, die Jalousie), nein Ihr steuert damit auch die Schärfentiefe! Au weia! Was ist das? Nix dramatisches, aber wesentlich zur Bildgestaltung! Wollt Ihr beispielsweise ein Portrait machen, ist es wichtig den Fokus auf die Augen, bzw. das Gesicht zu lenken. Wuseliger Hintergrund unerwünscht. Warum? Lenkt nur ab! Also eine große Blende wählen, die macht nämlich den Hintergrund unscharf. Große Blenden haben nämlich nur eine geringe Schärfentiefe!

In der Grafik seht Ihr den Zusammenhang von Blende und Schärfentiefe. Will man jetzt eine Landschaftsaufnahme machen, wählt man eine kleine Blende (f/11, f/14, f/16). Durch diese Wahl wird die Aufnahme in der Gesamtheit scharf. Man möchte ja in der Landschaft alles schön scharf erkennen. Kapiert? Klasse!


Stop! Wer hat aufgepasst? Was ändert sich, wenn Ihr die Blende kleiner wählt? Richtig, der Lichteinfall! Dadurch verlängert sich die Belichtungszeit! Ist klar! Kommt nicht soviel Licht rein, muss man länger belichten! Wie lösen wir das Problemchen? Korrekt! Stativ benutzen oder die Kamera irgendwo drauf legen. Oder halt eine Blende aus dem mittleren Bereich wählen. Was man mit langen Belichtungszeiten noch machen kann, habe ich in diesem Link erklärt.


Also wisst Ihr jetzt auch: Große Blende, wenig Schärfentiefe, kurze Belichtungszeit. Kleine Blende, große Schärfentiefe, lange Belichtungszeit! Was könnt Ihr mit diesem Wissen anfangen, fragt Ihr jetzt. Leute, ihr habt den ersten Schritt getan. Benutzt die Blendenvorwahl! Mit Eurem Wissen entscheidet Ihr jetzt nach Motiv, ob Ihr eine große oder kleine Blende verwenden wollt. Diese Blende wählt Ihr vor (Benutzerhandbuch schauen!) und die Kamera ergänzt die Belichtungszeit! Ihr habt es geschafft! Glückwunsch! Ihr seid jetzt in der Lage selber zu bestimmen, wie Eure Bild aussehen soll!

1U6B4183_2_wix.jpg

Links das Portrait ist im Hintergrund schön unscharf! Große Blende, viel Licht rein weil es in einer Tiefgarage gemacht wurde und in den Augen schön scharf. Ich mag es auf jeden Fall! Rechts das Bild mit kleiner Blende, durchgehend scharf, mit langer Belichtungszeit, dadurch Verwischen die Wolken schön. Aber damit nichts verwackelt musste ich ein Stativ und einen Fernauslöser, bzw. den Selbstauslöser verwenden.


Ab wann verwackelt man eigentlich? Gute Frage! Also man sagt alles ab 1/30 Belichtungszeit wird schwierig aus der Hand ein scharfes Foto zu machen. Eine andere Regel besagt, dass die längste Belichtungszeit = Kehrwert der Brennweite sein sollte. Beispiel: Bei 50 mm Brennweite, sollte die längste Belichtungszeit 1/50 s sein. Für andere Brennweiten gilt das entsprechend.


Wie ist denn jetzt die ISO im Spiel? Ihr wollte ein Portrait machen und habt Euch richtigerweise für eine offene, große Blende, sagen wir mal 2,8 entschieden. Ihr stellt die Kamera auf Blendenvorwahl. Die ISO Empfindlichkeit steht auf 100. Die Kamera wählt jetzt passend zu Eurer gewählten Blende 2.8 die Belichtungszeit. Ihr habe ein 50mm Objektiv und seht, die Belichtungszeit wird auf 1/15 vorgegeben, da es bereits sehr dunkel ist. Was tun?


Ihr könnt die Blende noch größer machen, geht aber bei manchen Objektiven nicht. Fällt also eventuell weg. Ihr könnt blitzen, was Ihr vielleicht nicht möchtet, da das den Look des Bildes verändert. Ihr könnt ein Stativ nutzen. Dann bewegt sich die Kamera nicht mehr, aber das Model wahrscheinlich. Das verwackelt dann auch wieder. Lösung: Ihr erhöht die ISO Zahl, bis Ihr wieder bei mindestens 1/30 seid. Durch Verändern der ISO Zahl macht Ihr die Kamera lichtempfindlicher. Der Nachteil: Ihr büsst Fotoqualität ein. Das merkt Ihr aber erst bei ISO Zahlen ab 800. Also ist dies ein Weg. Die ISO Zahl hilft Euch bei dunkleren Aufnahmesituationen.


Mit dieser kurzen Erklärung solltet Ihr in der Lage sein, Eure Kamera halbautomatisch mit der Blendenvorwahl zu steuern. Ihr entscheidet wie Euer Bild anschließend aussieht, nicht die Kamera! Probiert es mal aus und berichtet in der Kommentafunktion wie es gelaufen ist! Schickt mir Eure Fotos über meine Facebookseite! Ich bin gespannt! Ich schreibe Euch auf jeden Fall zurück, was man hätte ändern können.


Ich werde demnächst weitere spannende Funktionen Eurer Kamera erklären, sodass Ihr viel mehr Freude am Fotografieren haben werdet!


Hier sind noch vier tolle Videos mit einem Tutorial zu dem Blog, den ich hier eingestellt habe. Sie sind vom Torsten Stolze und machen die ganze Geschichte noch einmal sehr deutlich! Und nun:

RAN AN DIE CAM!

Featured Posts
Recent Posts
Archive
Search By Tags
Noch keine Tags.
Follow Us
  • Facebook Basic Square
  • Twitter Basic Square
  • Google+ Basic Square
bottom of page